Wann hast du dir das letzte Mal Zeit genommen, deinen Morgenkaffee bewusst und langsam zu trinken?
Wie lange ist es her, dass du zuletzt bewusst die Vögel zwitschern gehört hast?
Wann hast Du das letzte Mal beobachtet, wie die Sonne auf- oder untergeht?
Oder sich die Blätter am Baum bewegen?
Weißt du, wie sich dein kleiner rechter Zeh anfühlt?
Keine Zeit dafür?
Solltest du aber haben.
Denn all das dauert weniger lang, als dein Smartphone zu checken.
Viel zu oft spulen wir unser Leben automatisch ab, verstricken uns in unseren Mustern, verlieren uns in unseren Gedanken und arbeiten dabei stetig auf etwas hin, um schließlich irgendwo anzukommen… Aber wo?
Um endlich unser Leben zu leben, wenn wir in Rente sind? Am Lebensende?
Unsere Gedanken an gestern und morgen treiben uns an ebenso der Stress, die kleinen und großen Aufgaben, ToDo Listen, Kopfschmerzen, getaktete Pläne, schlaflose Nächte oder unsere Sorgen und Nöte.
All das vertreibt uns aus dem Moment, der wichtig ist: JETZT
Wir können sie nicht festhalten, die einzelnen Momente, ebenso wenig die Zeit, die vergeht, während wir immer mit etwas beschäfttigt sind.
Was wir jedoch können, ist: an ihnen teilhaben, sie wirklich intensiv erleben, in ihnen ankommen und präsent sein, solange sie da sind.
Und möglich wird das alles mit Achtsamkeit.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit ist eine Qualität des menschlichen Bewusstseins, eine besondere Form von Aufmerksamkeit. Es handelt sich dabei um einen klaren Bewusstseinszustand, der es erlaubt, jede innere und äußere Erfahrung im gegenwärtigen Moment vorurteilsfrei zu registrieren und zuzulassen. Mit zunehmender Achtsamkeit reduzieren sich gewohnheitsmäßige automatische und unbewusste Reaktionen auf das gegenwärtige Erleben, was zu einem hohen Maß an situationsangepassten, authentischem und selbstbewusstem Handeln führt.
Denkmuster und Verhaltensweisen, die sich über Jahrzehnte entwickelt haben, sind nicht von heute auf morgen zu verändern. Wie alles im Leben, entwickelt sich auch der Prozess der Achtsamkeit einen Schritt nach dem Anderen.
Wenn du Achtsamkeit übst, erlebst du eine Menge positiver und spürbarer Lebensverbesserungen.
In meinen Seminaren, Kursen, Workshop als auch in den Einzelangeboten weise ich immer wieder auf das Achtsamsein hin oder baue kleine Übungen dazu ein. So erfährst du leicht und spielerisch, wie du auch in deinem Alltag Achtsamkeit einbauen bzw. umsetzen kannst.
Was bewirkt eine Achtsamkeitspraxis?
Wenn du achtsam lebst, stellst du fest, dass dein Empfinden von Glück und Lebensfreude nicht mehr von äußeren Bedingungen abhängig ist. Du bist voll da, beobachtest dich selbst und deine Umgebung, wählst bewusst und aufmerksam, was du denkst und fühlst. Du entwickelst einen klaren, stabilen Geist, der es dir erlaubt, auch in schwierigen Lebenszeiten und Situationen mit der Kraft deiner inneren Ressourcen verbunden zu sein. Im Einzelnen hat das verschiedene Auswirkungen:
- Ein klareres Verständnis bezüglich deiner selbst und hinsichtlich des eigenen Lebens…
- Zugang zu den eigenen inneren Ressourcen finden und selbstgesteckte Grenzen erweitern
- Beruhigung und Stabilisierung des Geistes: Nicht mehr von Gedankenströmen überflutet zu werden
- Sich psychisch-emotionalen Belastungen, Stress-Situationen und widrigen Lebensumständen besser gewachsen fühlen
- Mit dir selbst geduldiger sein und dich besser akzeptieren
- Weniger ängstlich, seltener deprimiert sein
- Impulskontrolle entwickeln: Nicht mehr so oft heftig aufbrausend sein
- Negative Emotionen in sinnvolle Kanäle lenken
- Selbstbestimmter und selbstbewusster handeln
- Freundlich aber bestimmt Grenzen setzen
- Mehr Gleichgewicht, Stabilität, Souveränität und Lebensfreude entwickeln und diese auch angesichts schwieriger Situationen oder Lebensumstände behalten.
Den größten Erfolg kannst du erzielen, wenn du dir jeden Tag, und seien es nur 10 min., Zeit nimmst und die Aufmerksamkeit aufs Beobachten verlagerst. Einfach mal nur beobachten, was in deinem Kopf vor sich geht, ohne zu bewerten.
Du kannst auch einfach nur deiner Atmung folgen.
Oder der Ameise auf dem Boden zuschauen.
Oder nur den Körper spüren.
Wenn Gedanken kommen, richte deine Aufmerksamkeit immer wieder nur aufs Beobachten.
Mit der Zeit merkst du, wie deine Gedanken die Macht verlieren und du immer präsenter (präsens = Gegenwart) im Hier und Jetzt bist.
Mehr Ruhe, Gelassenheit und Souveränität können sich einstellen.
Woher kommt die Achtsamkeitspraxis?
Die Achtsamkeitspraxis hat ihre Wurzeln in der zweieinhalbtausend Jahre alten ‚Satipatthana-Sutra‘ der buddhistischen Lehren. Der Medizinprofessor Jon Kabat-Zinn erkannte den Wert der darin enthaltenen Meditationen für unser Leben im 21. Jahrhundert und entwickelte 1979 aus diesen Übungen ein medizinisches systematisches Programm zur Stressbewältigung, das unter dem Namen MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction = Stressbewältigung durch Achtsamkeit) bekannt geworden und mittlerweile durch die Universität in Massachusetts ausgiebig wissenschftlich erforscht worden ist.
Auch der buddhistische Mönch, Zen Meister und, Poet Thich Nhat Hanh vertritt in zahlreichen Veröffentlichungen den Wert von Achtsamkeit.
Fange auch du wieder zu staunen an,
fülle dein Leben mit achtsamen Momenten,
vertiefe es,
lebe es.
Mit allem, was dazu gehört.
Und sei achtsam, denn:
Welchen Sinn macht es, es nicht zu sein?
Ich freue mich sehr, wenn du zu einem meiner Angebote JA sagst
und so auch in den Genuss der Achtsamkeit kommen kannst!
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Hans Zimmermann (Dienstag, 15 Oktober 2019 19:14)
Schöner Beitrag, danke sehr.
Achtsamkeit kam vor einiger Zeit mehr in mein Leben als ich nach einem Burnout kürzer treten durfte. In der Klinik hatte wir einige Achtsamkeitsübungen und sie bereichern mein Leben!